Zum wiederholten Male nahmen sie an dem Straßenrennen teil. Für Scheel war es bereits das dritte Mal und er betont, dass ohne Vorbereitungen, die das ganze Jahr über laufen, nichts geht. Im Schnitt müsse man fünf- bis siebentausend Kilometer pro Jahr auf dem Rad fahren, um überhaupt eine Chance zu haben, ins Ziel zu kommen. Im Winter hält man sich mit Krafttraining und Spinning fit, doch sobald die Temperaturen steigen geht es raus aufs Rad. Vor fünf Jahren hat Scheel der Radsport gepackt und über die Arbeit kam der Kontakt zu den anderen Fahrern zustande. Da sie in keinem Verein organisiert sind, müssen sie sich um die Organisation der Teilnahme selber kümmern. Die Besonderheit des Ötztal-Marathon liegt sicherlich in der Höhe. Steile Anstiege und mangelnder Sauerstoff machen das Rennen zu einem Kampf gegen sich selber.
Denn ohne den berühmten Willen geht gar nichts. Und Disziplin - da man strikt nach Puls fahren muss. Nach dem Rennen, so Scheel, sagt man sich „nie wieder”, doch schon nach wenigen Wochen der Entspannung packe einen wieder die Lust. Es sei einfach ein guter Ausgleich und da man aufgrund der vielen Steigungen und Abfahren so gut wie nie mit jemand anderem fährt, bekomme man den Kopf frei. Doping, so Scheel, sei kein Thema, auch wenn man das nie ganz ausschließen könne. Doch ihm und seinen Freunden gehe es vor allem darum, teilzunehmen und anzukommen. Auch wenn man sich natürlich freut, wenn man eine ordentliche Zeit herausgefahren hat.
In ihren Altersklassen konnten sich die vier in einem Teilnehmerfeld von rund 4000 gut behaupten: Thomas Meyer, Jahrgang 74, kam in seiner Altersklasse auf Rang 281 (insgesamt 751), Detlef Schier, Jahrgang 67, auf Rang 522 (insgesamt 917), Arne Frärks, Jahrgang 68, auf Rang 610 (insgesamt 1044) und Bruno Scheel, Jahrgang 53, auf Rang 136 (insgesamt 1754). Im nächsten Jahr wollen sie wieder an den Start gehen.
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