„Zwei Drittel der Krankenhäuser in Niedersachsen schreiben rote Zahlen”, so Claus Eppmann, Geschäftsführer der Krankenhausprojektgesellschaft Schaumburg, vor der Mitgliederversammlung der WählerInitiative Schaumburg. Auch die drei Krankenhäuser im Landkreis stehen in den roten Zahlen. Um Krankenhäuser wieder finanzierbar zu machen, ist eine ausreichende Gesamtfinanzierung von der Politik gefordert, erklärte Eppmann. Um den Klinikneubau im Landkreis in absehbarer Zeit auf schwarze Zahlen zu führen, ist es wichtig, die Budgetobergrenze von 130 Millionen Euro einzuhalten. Neben der Finanzierbarkeit interessierte WIR für Schaumburg vor allem der aktuelle Baustand, die Anbindung an den Busverkehr und die Arbeitsumstände für die Mitarbeiter im neuen Klinikum. Aktuell wird auf dem Gelände in Vehlen die Infrastruktur eingerichtet. Im Frühjahr wird dann mit dem Hochbau begonnen. Bei der Busanbindung verspricht Eppmann, dass es zumindest besser als in Stadthagen wird. Das Stadthäger Krankenhaus ist nämlich gar nicht an den Busverkehr angebunden. Die Planung dafür liege aber beim Landkreis, so Eppmann. Es müsse erstmal ein Krankenhaus gebaut werden, bevor das Haltestellenschild aufgestellt wird. Die WIR-Mitgliedern zeigten sich von diesen Aussagen wenig begeistert, machen sich doch viele Schaumburger Gedanken darum, wie sie das Klinikum zukünftig erreichen sollen.
Auch in Sachen Personalmanagement stößt Eppmann bei WIR auf wenig Zustimmung. Drei Krankenhauskulturen zu verbinden, bringe nicht automatische eine Personaladdition mit sich. Das will WIR genauer wissen: „Befristete Arbeitsverträge werden nicht verlängert”, so Eppmann auf Nachfrage. Im Nachhinein erklärte die Krankenhausprojektgesellschaft, die befristeten Arbeitsverträge werden in jedem Einzelfall geprüft. Ob ein Vertrag verlängert werden kann oder nicht werde für und mit jedem Arbeitnehmer einzeln besprochen und richte sich nach den jeweiligen Umständen wie Stellenbedarf und Erfahrung.
Auch das Tarifgefüge für alle Mitarbeiter stünde noch nicht fest. Eppmann sprach sich jedoch für eine „gleichartige Bezahlung für gleichartige Beschäftigung” aus. Das neue Klinikum will die WählerInitiative dann auch mal besuchen - „aber gesund”. In der Mitgliederversammlung wurde der Vorstand einstimmig bestätigt: Richard Wilmers bleibt Vorsitzender, sein Stellvertreter ist Andreas Paul Schöniger, Viktor Frank bleibt Kassierer und Gundi Donjes und Rabia Yasar Kassenprüferinnen. Für das kommende Jahr will WIR verstärkt auf Mitgliederwerbung gehen. Mit 47 Mitgliedern wurden in diesem Jahr weder Eintritte noch Austritte verzeichnet.
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