In Trachten spiegelten sich immer auch Einflüsse des täglichen Lebens wider, erklärte Kretschmer. So ließen sich an ihnen zum Beispiel Herkunft, gesellschaftliche und persönliche Situation des Trägers ablesen. „Tracht ist lebendige Kultur”, sagte auch Alexander zu Schaumburg-Lippe, der Schirmherr der Veranstaltung ist. Gerade die Schaumburger Trachten - Bückeburger wie Lindhorster - seien besonders prunkvoll. Der „Tag der Tracht” beginnt um 10 Uhr mit einem Gottesdienst im Kloster Loccum. Der Gottesdienst wird von Oberkirchenrat Helmut Aßmann und Mitgliedern des Landestrachtenverbandes Niedersachsen gestaltet. Ab 11 Uhr gibt es eine Matinée mit den „Vivid Voices”, einem der bedeutendsten Jazzchöre Europas. Nach dem Empfang im Café”Himmelszelt” direkt auf dem Klostergelände erwartet die Gäste ein interessantes Programm mit vielen Gesprächsmöglichkeiten. Im Verlauf des Tages und in der Podiumsdiskussion geht es um verschiedene Themenschwerpunkte mit interessanten Referenten unter dem Motto „Sag mir, wo die Trachten sind”. Was natürlich auch nicht fehlen darf: Viele verschiedene Trachten und dazugehörige Volkstänze. „Tracht ist bunt. Tracht bedeutet Vielfalt und die Lust, dies mit Begeisterung sichtbar zu machen. Tracht ist keineswegs provinziell, angestaubt oder gar antiquiert”, sagte Kretschmer. „Tracht ist weltoffen und ermöglicht einen Blick auf unterschiedlichste Menschen, Kulturen, Nationen, Traditionen und Herkunft. Dies zeigt sich in besonderer Weise, wenn wir auf unseren Festen barrierefrei, grenz- und sprachübergreifend mit vielen Menschen unterschiedlichster Heimat, Hautfarbe und Sprache Tanzen und fröhlich sind.” Foto: tr