Es ist ein Umstand, auf den das DRK-Team des Impfzentrums seit Wochen, ja Monaten bei Nachfrage hinweist. Die Anzahl der gelieferten Vakzine genügt nicht, um in der Impfkampagne richtig Fahrt aufzunehmen. So könnten jede Woche im Impfzentrum ohne Probleme über 7.000 Personen geimpft werden, wie der DRK-Kreisverband in einer Pressemeldung festhält. Leider stehe nur Impfstoff für 4.000 bis 5.000 Impfungen pro Woche zur Verfügung, wobei hieraus noch die Zweitimpfungen bedient werden müssten. „Das DRK-Team des Impfzentrums Schaumburg ist natürlich hierüber sehr unglücklich, versucht aus der Situation seit Wochen aber immer das Beste zu machen”, heißt es in der Meldung. Nachdem es in den ersten beiden Wochen des Monats Juni fast nur möglich gewesen sei, Zweitimpfungen zu verabreichen, sei die Warteliste bis auf fast 16.000 Personen angestiegen. Für die zweite Junihälfte hätten dann wieder Erstimpfungen angeboten werden können, so dass die Warteliste auf aktuell unter 12.000 Personen gefallen sei. „Das Team des DRK hat dabei zum einen darauf geachtet, dass die Termine erst einmal den über 70jährigen zu Gute gekommen sind und zweitens die Termine möglichst nicht in die freie Terminvergabe kommen, sondern die Warteliste abgearbeitet wird”, so das DRK. Im Juli weniger Impfstofflieferungen als im Juni Da es bei BioNTech und Johnson & Johnson jetzt fehlerhafte Produktionen gab, Moderna weiterhin hinter den mit Europa vereinbarten Liefermengen zurückbleibt und die Impfstoffe von CureVac beziehungsweise Sanofi immer noch keine Zulassung haben, würden die Impfzentren im Juli wahrscheinlich nur 10,6 Mio. Impfdosen erhalten. Im Juni seien hingegen über 14 Mio. Impfdosen an die Impfzentren ausgeliefert worden. Auch die Hausärzte und die Betriebsärzte würden im Juli nicht die ursprünglich angedachten Impfstoffmengen erhalten. AstraZeneca auch für unter 60jährige Das DRK verweist darauf, dass die Europäische Arzneimittelagentur den Impfstoff von AstraZeneca ohne Einschränkungen zugelassen hat und dass auch die für Impfempfehlungen hierzulande zuständige Ständige Impfkommission (Stiko) betont, dass eine individuelle Entscheidung für die Impfung mit den Vakzinen von AstraZeneca unabhängig vom Alter möglich sei. Zudem hat es das Land Niedersachsen den Impfzentren jetzt freigestellt, den Impfstoff von AstraZeneca auch an unter 60jährige zu impfen. So sei für das Impfzentrum Schaumburg entschieden worden, Impfungen mit AstraZeneca als Sonderimpfaktion mit über 1.500 Impfterminen in der Woche vom 28. Juni bis zum 2. Juli auch für unter 60jährige anzubieten. Da immer noch kein ausreichender Impfstoff zur Verfügung stehe, könne für unter 60jährige eine baldige Impfung mit AstraZeneca eine gute Wahl sein. Kurz gesagt sei der Nutzen umso größer, je näher eine Person an dem Alter von 60 Jahren sei. Darüber hinaus würden Vorerkrankungen ins Gewicht fallen, die das Risiko für einen schweren Covid-19-Verlauf erhöhen, sowie das Risiko sich zu infizieren. Für das Impfzentrum Schaumburg wurde entschieden, dass Männern über 40 Jahre und Frauen über 50 Jahre die Impfung mit AstraZeneca angeboten werden soll. Voraussetzung hierfür ist ein ausführliches Arztgespräch. Anmeldung ab sofort möglich Da mit dem Anmeldeportal des Landes Niedersachsen die Anmeldung von unter 60jährigen mit AstraZeneca technisch nicht möglich ist, wurde vom DRK eine Terminanmeldung über das Anmeldeportal von Terminland eingerichtet, in das die zur Verfügung stehenden Termine eingestellt wurden. Schaumburger Männer über 40 Jahre und Schaumburger Frauen über 50 Jahre können sich ab sofort unter https://www.terminland.de/DRK-Impfzentrum/ einen Impftermin mit AstraZeneca buchen. Dieses gilt auch für Personen, die auf der Warteliste stehen, da eine Umbuchung leider nicht möglich ist.Foto: archiv bb