Die Frage, ob die Rintelner Kläranlage höher eingedeicht werden muss als bislang, beschäftigte jetzt den Rintelner Rat. Prof. Dr. Gert Armin Neuhäuser (RI) hatte in einem Antrag gefordert, dass die Investitionen in Höhe von etwa 900.000 Euro für die höhere Eindeichung eingespart werden soll, da die jetzige Deichhöhe ausreiche. Anhand eines spitz zulaufenden Messbechers und eines flachen Bräters wollte er verdeutlichen, dass ein Vergleich des Wesertals mit dem Ahrtal ein Vergleich „Äpfel mit Birnen” sei. Der Abwasserbetrieb setzt in seiner Forderung nach einer Aufstockung des Deichs eher auf das Prinzip Sicherheit. Im Falle einer Überschwemmung des Klärwerks drohen nicht nur erhebliche Schäden an den Anlagen des Werks, auch würden dann unkontrolliert und ungeklärt Abwässer in gewaltiger Höhe in die Weser gelangen. Der derzeitige Deich reicht aus bis zu einer Hochwasserhöhe von 7,50 Meter, doch ist erst einmal ein Loch in das Deichsystem gerissen, dann spült das Wasser die Kläranlage in kurzer Zeit voll. Sehr plastisch stellte das Stefan Frühmark vom THW vor, der die zu erwartenden Schäden bei einer Überflutung der Anlage als sehr viel teurer rechnete, als wenn man den Deich jetzt erhöhe. Und auf das THW und seine Helfer im Katastrophenfall zu zählen zur Deicherhöhung mit Sandsäcken, das sei utopisch zu glauben. 35.000 Sandsäcke müssten mit mindestens 44 Lkw-Ladungen angeliefert und eingebaut werden: „Dazu brauchen wir 500 Leute!” 50 Cent wird die Entsorgung pro Kubikmeter Abwasser durch eine Erhöhung des Deiches teurer werden, bei 100 Kubikmeter Wasser pro Jahr wird das eine Familie rund 50 Euro mehr kosten. Das fand Bodo Budde eine erträgliche Investition in die Sicherheit. Mit der Mehrheit des Rates wurde der Baumaßnahme zugestimmt, zumal damit auch eine Vertiefung der Regenrückhaltebecken in der Waldkaterallee und der Kurt-Schumacher-Straße einhergeht. Foto: ste