Eines der größten Einzelprojekte in der Projektliste war Anbau am Schützenhaus Hagenburg samt der Sanierung der Energieerzeugung für das Gebäude. Rund 490.000 Euro an Gesamtkosten veranschlage die Schützengesellschaft Hagenburg-Altenhagen für das Vorhaben. Die alte Gasheizung im Gebäude soll ausgebaut und durch eine Luft-Wärmewasserpumpe mit PV-Anlage und Batteriespeicher ersetzt werden. Zudem soll ein Anbau entstehen, der von den Schützen und auch von anderen Gruppen und Vereinen mehr Raum für Aktivitäten geben soll. Diese Räumlichkeiten sollen barrierefrei zugänglich sein. Matthias Gläser, Vertreter des Kreisbehindertenrats, kritisierte, dass in diesem Zug nicht gleich eine behindertengerechte Toilette geschaffen werde. Der Vereinsvorsitzende Oliver Grüttner verwies auf ein sehr nahe gelegenes barrierefreies WC und dass ein entsprechender Umbau im Gebäude zu ganz erheblichem Mehraufwand geführt hätte. Das Konzept wurde ohne Gegenstimme bei Enthaltung von Gläser mit großer Mehrheit bewertet. Damit tragen 100.000 Euro aus EU-Mitteln zur Verwirklichung bei.
Zu den weiteren Projekten zählte eine Machbarkeitsstudie zur Herstellung der Barrierefreiheit im Sportheim Waltringhausen, die einstimmig befürwortet wurde. Das Gremium beschloss ebenfalls die Förderung der Entschlammung des Försterteiches in Hagenburg, der Errichtung einer Soccer-Anlage als Anlaufpunkt für Jugendliche auf dem Gelände des SV Nienstädt und der Anschaffung von Spielgerät für einen Spielplatz in Lüdersfeld. Die Gemeinde Hespe zielt auf die Aufwertung und energetische Sanierung der Turnhalle im Ort ab. Fenster und Türen sollen erneuert und auf LED-Beleuchtung umgestellt, zudem eine Kochnische eingebaut werden.
Einstimmig fielen weitere Beschlüsse der Aktionsgruppe der Leader-Region. So will die Kirchengemeinde Obernkirchen die Hammer-Orgel in der Stiftskirche restaurieren. Bei Bruttokosten von rund 216.000 Euro sollen hierzu EU-Fördermittel von rund 100.000 Euro eingesetzt werden. Der Flecken Wiedensahl will die Aufwertung der Wilhelm-Busch-Radroute anpacken. Die Strecke mit ihren Bildstationen soll Sitzgelegenheiten für Verschnaufpausen erhalten. Die Stadt Bad Nenndorf geht die Verbesserung der Aufenthaltsqualität bei den Erlengrundteichen an. Damit wird die allgemeine Aufwertung der Parkanlagen fortgesetzt, Möblierung, Plattformen, Brücken und ein Pavillon sind Elemente, die im Rahmen des Vorhabens angepackt werden sollen. Bei Bruttokosten von rund 297.000 Euro soll ein Anteil von rund 137.500 Euro aus EU-Mitteln bestritten werden. Zudem will die Gemeinde Hespe die Fahrradroute Bückeburger Landtour in einem Teilstück durch das Aufbringen einer wassergebundenen Decke besser befahrbar machen. Die Interessengemeinschaft Bauernhaus zielt darauf ab, im Baukulturdienst Weser-Leine-Harz in einem über den Landkreis hinausreichenden Kooperationsprojekt Besitzer historischer Gebäude unabhängig zum Erhalt zu beraten, nicht zuletzt in Bezug auf die energetische Sanierung. Der Landkreis Schaumburg bewirbt sich beim Land um die Anerkennung als Ökomodellregion. In diesem Rahmen soll die Zahl ökologische wirtschaftender Bauernhöfe und das Angebot an regionalen Bioprodukten erhöht werden.
Maren Krämer und Pia Thois vom Büro Sweco, die die Leader-Region im Rahmen des Regionalmanagements begleiten, hoben hervor, dass mit den aufgezählten Vorhaben bereits eine Vielzahl von Projekten eingereicht worden seien, die Region habe sich hier als „fleißig“ erwiesen. Die Vorschriften des Programms sehen vor, dass zu bestimmten Zeitpunkten gewisse Anteile der Gesamtfördersumme bereits in Projekte gebunden sind. Gehen die im Fördertopf vorhandenen Mittel im Rahmen der bis 2027 laufenden Förderperiode zur Neige, gilt es für die Aktionsgruppe dann auch zunehmend eine Auswahl aus den eingereichten Projekten zu treffen. Dazu wird ein Bewertungsranking erstellt.
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