Wer schon einmal seine Wohnung renoviert hat, der kann sich vorstellen, wie viel Zeit ein 20 Meter langer Eisenbahnwaggon braucht, um innen und außen angestrichen zu werden. Gisbert Herrmann, energiegeladener Vorarbeiter und Initiator der Lackierungsarbeiten bei den Eisenbahnfreunden, hat sich in den Osterferien zusammen mit weiteren Aktiven ausschließlich um den Wagen „12” gekümmert. Das Ergebnis kann sich sehen lassen und wurde am 1. Mai in Dörentrup-Farmbeck zusammen mit dem neuen Stationsschild der Öffentlichkeit präsentiert. „Wir haben 35 Liter Farbe außen und 16 Liter innen verarbeitet. Insgesamt sind wir gut 400 Stunden mit den Spachtel-, Schleif-, und Lackierungsarbeiten beschäftigt gewesen”, zählt Herrmann auf und fügt hinzu: „Alle Personenwagen sind nun in historisch korrektem „Flaschengrün” lackiert. Einzig die beiden Gesellschaftswagen, zum einen der Mitropa-Speisewagen und zum anderen der ehemalige Theaterwagen, zukünftig Gesellschaftswagen (wird demnächst aufgearbeitet und lackiert) behalten dann ihre rote Farbe.” So nutzten die Schüler Tim Maritschnigg aus Lemgo, Vincent Grotebrune aus Dörentrup und Kevin Treinies aus Lemgo die Osterferien, um tagsüber bei den Arbeiten zu helfen. Jörg Edema aus Emmerthal nahm kurzentschlossen Urlaub. Hermann Stöber aus Hameln und Gisbert Herrmann aus Barntrup stellten ihre „Rentner-Freizeit” zur Verfügung. Im Sommer soll dann noch das Dach lackiert werden. Jeder Personenwaggon der Landeseisenbahn Lippe hat einen Wagenpaten. Die Patenschaft des Wagens „12” hat die Gemeinde Dörentrup übernommen. Bürgermeister Friedrich Ehlert zeigte sich bei der Präsentation beeindruckt von dem engagierten Einsatz der Museumseisenbahner: „Wenn ab Pfingsten wieder Züge durch das Begatal rollen, dann hat Dörentrup eine weitere wichtige Attraktion zu bieten. Ich bin davon überzeugt, dass die Bahn unserer Region viele Vorteile bringt.” Die Gemeinde Dörentrup hat einen Teil der Farbe und Aufkleber für den Waggon zur Verfügung gestellt. Nachbar Rolf Mießner, Eigentümer des Landhauses Begatal und aufgewachsen in Farmbeck, ließ es sich nicht nehmen, den Museumseisenbahnern ein historisches Foto des ehemaligen Bahnhofs Farmbeck zu übergeben. Mießner: „Ich bin in meiner Kindheit bei der Familie von Bahnhofsvorstand Fasse ein und ausgegangen. Dass nun wieder „Eisenbahnleben” nach Farmbeck kommt, freut mich sehr. Ich wünsche den Landeseisenbahnern viel Erfolg im Begatal”. Die Vereinsaktiven ließen anschließend den Nachmittag gemütlich mit einem geselligen Imbiss ausklingen, bevor Lokführer Ralf Maritschnigg den Wagen mit der Kleindiesellok Köf wieder in Richtung Extertal-Bösingfeld zog. Foto: privat
Der Pate ist hocherfreut. Bürgermeister Friedrich Ehlert (li.) zusammen mit den fleißigen Helfern der Landeseisenbahn Lippe vor dem „Dörentruper” Waggon und neben dem neuen Stationsschild Farmbeck.