Die Imkerinnen und Imker fordern zur Verbesserung der Rahmenbedingungen unter anderem ein Importstopp für Bienen in der EU sowie das Verbot von bienengefährlichen Pflanzenbehandlungsmitteln, insbesondere der Neonicotinoide. Zudem wird ein Verbot für den Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen und eine Ausbringung von zusammengemischten Pflanzenbehandlungsmitteln gefordert. Angeregt wird, die EU-Fördermittel an ein bienenfreundliches Wirtschaften zu koppeln.
Die Imker fordern den Erhalt von Nist- und Lebensräumen für Wildbienen. „Die Blütenvielfalt muss gefördert werden, um die Lebensgrundlagen für Bienen und andere Insekten zu verbessern”, erläutert Gunda Piehl während des Informationsgesprächs auf der „Ährensache” im Schlosspark. „Die Landwirte haben einen großen Anteil daran, dass Nahrungspflanzen für Insekten immer mehr beseitigt werden, weil vorzeitig die Randstreifen abgemäht und für Mais und Raps untergepflügt werden”, ist Piehl überzeugt. Auch die Privatleute würden durch Mischen von Spritzmitteln zur Unkrautvernichtung die Bienen gefährden.
Karsten Becker hält ein Ackerrand-Schutzprogramm für hilfreich und möchte den Lebensraum für Bienen und Insekten durch straßenbegleitende Blühsteifen verbessern. Zudem spricht er sich für ein Verbot der Rodung von Hecken und Saumbiotopen aus. „Wenn es weniger Bienen und Insekten gibt, sind die Leidtragenden nicht nur die Bienen, sondern wir alle; denn ein Drittel unserer Lebensmittel – oder jede dritte Bissen, den wir zu uns nehmen – hängt von der Bestäubungsleistung von Insekten ab”, meinte Becker abschließend. Foto: hb/m