Das aus der Mitte des 18. Jahrhundert stammende „Durchgangsdielenhaus“ und frühere Schmiede konnte durch Fördermittel aus den Programmen „Städtebaulicher Denkmalschutz“ sowie „lebendige Zentren“ zu je einem Drittel vom Bund, vom Land Niedersachsen und der Stadt Stadthagen erhalten werden, schilderte Theiß in seiner Eröffnung. Eingebettet in das Gesamtprojekt „Wohnen am Nordwall“, dient es zukünftig als Eingangsbereich für insgesamt 15 neu geschaffene Wohnungen, die vermutlich im September von der Kreiswohnungsbaugesellschaft vermietet werden. Mit dem Abschluss des größten Teils der Bauarbeiten wurde am Gebäude eine Gedenktafel mit dem Hinweis auf jüdische Vorfahren der Schriftstellerin Dagmar Nick angebracht. Die 1926 geborene, auch international bekannte Schriftstellerin, hatte in einem ihrer Werke – Eingefangene Schatten. Mein jüdisches Familienbuch – ihre Familiengeschichte veröffentlicht. Im Rahmen ihrer jahrelangen Recherchen konnte sie die Wurzeln ihrer Familie bis auf das Grundstück in der Krummen Straße zurückverfolgen. Hier hatte bereits 1575 ihr Vorfahr, der aus Spanien vertriebene Natan Moses Spanier, den ersten jüdischen Gebetsraum Stadthagens unterhalten. Die Familien standen zu der Zeit unter dem Schutz des Schaumburger Grafen. 1619 heiratete eine Tochter des Natan Moses Spanier den Jobst Johann Goldschmidt-Hameln. Das Paar gilt als die Stammeltern einer Reihe von berühmten Dichtern, Musikern und Wissenschaftlern. Christiana Erck und Stephan Goldschmidt, Verwandte von Dagmar Nick, waren zu der Zeremonie angereist und Christina Erck schilderte eindrucksvoll, welche Persönlichkeiten aus dieser Verbindung im 17. Jahrhundert hervorgegangen waren. Zur Erinnerung an die Familiengeschichte, die bis auf das historische Gebäude zurück verfolgbar ist, hatte Dagmar Nick eine Gedenktafel gespendet. Auf der im Eingangsbereich angebrachten Tafel finden sich 12 bekannte Namen wieder: Heinrich Heine, Joseph Joachim, Theodor Lessing, Max Born, Walter Benjamin, Albrecht Haushofer, Felix Mendelssohn-Bartholdy, Karl Wolfskehl, Carl Sternheim, Ludwig Wittgenstein, Günther Anders und Fritz Stern sind hier verewigt. Für eine musikalische Abwechslung zwischen den Wortbeiträgen sorgten Dietmar Post (Gitarre) und Mohamed Alhaj Moustafa (Violine). Für Fragen zur Städtebauförderung, wie auch zu Möglichkeiten der Förderung von privaten Maßnahmen, steht Arne Rörtgen bei der Stadt zur Verfügung. Telefonisch unter : 05721/782124 sowie per Mail: a.roertgen@stadthagen.de