Rodenberger Feuerwehr blickt auf Rekordeinsatzjahr zurück | Schaumburger Wochenblatt

Rodenberger Feuerwehr blickt auf Rekordeinsatzjahr zurück

Marc-Henning Kommerein (li.) wurde von Klaus Peter Grote mit dem Feuerwehrehrenzeichen des Landes Niedersachsen ausgezeichnet. (Foto: gk)
Marc-Henning Kommerein (li.) wurde von Klaus Peter Grote mit dem Feuerwehrehrenzeichen des Landes Niedersachsen ausgezeichnet. (Foto: gk)
Marc-Henning Kommerein (li.) wurde von Klaus Peter Grote mit dem Feuerwehrehrenzeichen des Landes Niedersachsen ausgezeichnet. (Foto: gk)
Marc-Henning Kommerein (li.) wurde von Klaus Peter Grote mit dem Feuerwehrehrenzeichen des Landes Niedersachsen ausgezeichnet. (Foto: gk)
Marc-Henning Kommerein (li.) wurde von Klaus Peter Grote mit dem Feuerwehrehrenzeichen des Landes Niedersachsen ausgezeichnet. (Foto: gk)

Der Blick auf das Rekord-Einsatzjahr 2023, stand im Mittelpunkt aller Ansprachen und Grußworte der Jahreshauptversammlung der Ortsfeuerwehr Rodenberg und der Feuerwehrkameradschaft Ortsfeuerwehr Rodenberg. Viele Brandeinsätze, anspruchsvolle technische Hilfeleistungen, zwei große Hochwasserlagen am Ende des Jahres, verbunden mit viel Personal- und Materialeinsatz, forderten die Aktiven in 234 Einsätzen besonders heraus. Besonders seien hierbei die 100 Einsätze allein während der Hochwasserlage über die Weihnachtstage bis zum 27. Dezember zu erwähnen, wie Dirk Sassmann als stellvertretender Ortsbrandmeister in seinem Bericht betonte, der stellvertretend für den verhinderten Ortsbrandmeister Thomas Böhm die Versammlung leitete. „Ein Teil der Einsatzkräfte hat tatsächlich das Fest am Tannenbaum im Feuerwehrhaus verbracht.“ Nicht nur aus diesem extremen Einsatzjahr heraus sei seiner Ansicht nach anzuregen, dass über „Rentenpunkte für die Aktiven nachgedacht wird“.

Im Rückblick konnte Sassmann aber auch viele positive Ereignisse benennen. Das Jahr 2023 wurde demnach für zahlreiche Ausbildungsschwerpunkte genutzt. „Mit einigem Aufwand wurde die neue Alarm- und Ausrückordnung in der Samtgemeinde und im Landkreis eingeführt“, die sich größtenteils bewährt habe. Der aktuelle Mitgliederbestand setzt sich aus 80 Aktiven, 61 Jugendlichen und 15 Mitgliedern der Altersabteilung zusammen. Besonders positiv sei die Entwicklung in der Kinder- und Jugendfeuerwehr, wie Angelika Schulz und Nils Birkhof berichteten. Waren es zu Beginn des Jahres 2023 noch 22 Jugendliche, gehören jetzt 31 dazu. 30 Kinder sind bei der Kinderfeuerwehr. Für große Aufmerksamkeit habe die Werbeaktion „Frauen in der Feuerwehr“ gesorgt. Die Rodenberger Feuerwehr kann darüber hinaus 706 fördernde Mitglieder benennen. Davon wurden Heiko Humpich und Klaus Gehrke für ihre 40-jährige Fördermitgliedschaft, geehrt.

Samtgemeindebürgermeister Dr. Thomas Wolf dankte allen Einsatzkräften der Feuerwehr, wie auch dem DRK und THW für die geleistete Arbeit. Hierbei habe sich eine gute Zusammenarbeit erneut bewiesen. „Wir sind in Rodenberg gut aufgestellt“, betonte er. „Mir fehlt jedes Verständnis für die, die tätliche Angriffe auf Einsatzkräfte ausüben, wie es in Nachbarorten geschehen ist.“ Besonders positiv habe er die Einrichtung des Bürgertelefons während des Hochwassers erlebt. „Da fragten Personen, wie sie helfen können, wo mit Essen unterstützt werden kann und eine Dame bot sich an, ein Lied für die Feuerwehrleute im Feuerwehrhaus zu singen. Was hier auf vielen Seiten geleistet wurde, gehört in die Öffentlichkeit.“ Den Kameradinnen und Kameraden rief er zu: „Kommen Sie auch in diesem Jahr immer gut von allen Einsätzen zurück.“ Mit Blick auf die Hochwasserstände sagte Bürgermeister Ralf Sassmann: „Die letzten fünf Zentimeter haben uns gerettet.“ Der Stadtrat werde auch weiterhin die präventiven Maßnahmen unterstützen. „Wenn es etwas gibt, wo wir Sie unterstützen können, dann sprechen Sie mich an.“ Kreisbrandmeister Klaus-Peter Grote ging ebenfalls auf die Leistungen während des Hochwassers ein und stellte fest: „So ein Weihnachtsfest hat wohl noch niemand erlebt. Eine starke Feuerwehrleistung im Einsatz für die Allgemeinheit.“ Gleichzeitig hob er die Hilfsbereitschaft der Menschen hervor: „Wenn es darauf ankommt, sind die Menschen da.“ Dies habe sich konkret auch beim Befüllen der 100.000 Sandsäcke an der Füllmaschine auf dem Gelände der FTZ gezeigt. Auch er verwies auf das rauer gewordene Klima gegenüber den Einsatzkräften. Gewalt gegen Einsatzkräfte gab es auch in den zurückliegenden Jahren, aber „die Härte, die sich jetzt zeigt, ist neu und anders“. Das vorgesehene Strafmaß hierbei sei seiner Meinung nach ausreichend, „aber es muss auch konsequent angewendet werden“. Und fügt hinzu: „Aber vielleicht würden drastischere Strafen – auch bei Beleidigungen – mehr helfen“, um dem Problem zu begegnen. Hier müsse der Gesetzgeber etwas tun.

Tobias Komossa, Samtgemeindefeuerwehr Rodenberg, lobte den Einsatz über die Weihnachtstage. Darüber hinaus verwies er auf die Notwendigkeit der Anschaffung eines Lastenfahrzeuges. Außerdem seien 150 neue Feuerwehranzüge in Auftrag gegeben, die noch fehlen. Am 18. Februar, so Komossa, findet im Sägewerk Lauenau ein Gesamtfeuerwehrtag statt. Am 1. und 2. Juni Jugendfeuerwehr-Wettkampftage auf dem Sportplatz in Rodenberg.
Mit besonderen Geschenken trat Bernd Gerberding vom DRK-Kreis-Rettungsdienst vor die Versammlung. „Die Zusammenarbeit funktioniert einfach top“, leitete er sein Grußwort ein und überreichte unter viel Beifall, gemeinsam mit Markus Detmar, zwei EKG-Geräte, „für die wir auch die Folgekosten übernehmen“. Bernd Gerberding sah diese Geräte als Ergänzung für die DRK-Geländerettung und LEF-Einheit im Rahmen des Großschadenskonzept vor. Auch ihm war es ein Anliegen, auf die tätlichen Angriffe auf Einsatzkräfte einzugehen, was er mit besonders deutlichen Worten tat: „Angriffe gab es auch in der Vergangenheit. Aber nicht so respektlos. Es fehlt der Respekt vor den Einsatzkräften, die kommen um zu helfen. Da sind inzwischen Verbrecher unterwegs. Daher muss der Respekt mit Unterstützung der Politik wieder aufgebaut werden“, fordert er.

Alle Anwesenden erhoben sich von ihren Plätzen, als Marc-Henning Kommerein, für seine langjährigen Verdienste im Brandschutz, das Feuerehrehrenzeichen des Landes Niedersachsen durch Kreisbrandmeister Klaus Peter Grote, Kreisfeuerwehr Schaumburg, im Auftrag der niedersächsischen Innenministerin Daniela Behrens verliehen wurde. Kommerein ist seit 40 Jahren im aktiven Dienst der Freiwilligen Feuerwehr Rodenberg. Grote: „Hinter diesen Jahren steht viel Verzicht, auch im privaten Bereich, um den Einsatz zu ermöglichen. Er gehört zum Team der Kreisfeuerwehr Schaumburg und zeichnet sich durch einen hohen Sachverstand und seine Offenheit und Ehrlichkeit aus.“ Annika Reichenauer wurde zur Oberlöschmeisterin befördert. Zum Oberfeuerwehrmann beziehungsweise -frau wurden Tobias Koch, Fabian Hoffmann und Birte Kühn befördert. Dirk Sassmann bedankte sich abschließend bei allen Rettungs- und Hilfskräften aus dem gesamten Landkreis, „die uns bei der Bewältigung der Hochwasserlage geholfen haben“. Beim Stadtrat bedankte er sich besonders für den positiven Beschluss „zur Anschaffung eines Bootes für einen Hochwasserfall“. Dass diese Anschaffung für die Rodenberger Feuerwehr von Bedeutung ist, dass hätten letztlich die jüngsten Hochwasserereignisse gezeigt. Einladungen sprach er auch für Nichtmitglieder zum Angrillen am 28. April und zum Tag der offenen Tür mit einem Orientierungsmarsch der Kinderfeuerwehr am 22. September aus.


Von Gburek, Winfried
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