Suchergebnisse (Schaumburg) | Schaumburger Wochenblatt

Ein gut besuchtes Forum bei der AWS. (Foto: Privat)

„Ressource - oder kann das weg?“

Unter dem Motto: „Ressource – oder kann das weg?“, veranstaltete die Abfallwirtschaftsgesellschaft Landkreis Schaumburg (AWS) einen Unternehmensdialog zur Kreislaufwirtschaft. Cicra 45 interessierte Zuhörer aus Handwerk, Handel, Industrie und Dienstleistungen waren der Einladung gefolgt. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand der Austausch zu den Fragen, wie Abfälle in den Unternehmen reduziert und mehr Abfälle einer weiteren Nutzung als Sekundärrohstoff zugeführt werden können. Mit der Erkenntnis, dass etwa 265 Millionen Tonnen Abfall und damit circa 66 Prozent des Gesamtabfallaufkommens auf Bau – und Gewerbeabfälle entfallen, wollten AWS und Handwerkskammer Hannover das Thema Kreislaufwirtschaft stärker in das Bewusstsein rücken. An Thementischen schilderten die Beteiligten, wie sie im Alltag mit bürokratischen Hürden und gesetzlichen Anforderungen konfrontiert werden. Einhellig gaben die Diskussionsteilnehmer an, dass bei ihnen mangelndes Wissen über die Möglichkeiten der Abfallvermeidung, der richtigen Abfalltrennung sowie der weiteren Stoffströme ein Hindernis zur Kreislaufwirtschaft darstellen. Wünsche an die AWS waren unter anderem, Angebote zur Mitarbeiterschulung, Online-Plattformen mit wichtigen Informationen, eine Plattform zur Bündelung recyclingfähiger Abfallmengen sowie Informationen über „Best-Practice-Beispiele“. Das Projekt-Team der AWS nahm die Hinweise gern entgegen und will die Erkenntnisse für zielgerichtete und bedarfsorientierte Angebote nutzen. Im Rahmen der Veranstaltung stellte das Projekt-Team bereits bestehende Angebote vor. Diese umfassen unter anderem eine Online-Beratung für Handwerksbetriebe, Webinare zu Aspekten der Abfall- und Kreislaufwirtschaft, speziell auf Unternehmen zugeschnittene Führungen im Entsorgungszentrum sowie individuelle Abfallberatung – bei Bedarf sogar vor Ort. Das Zukunftsforum Ressourcenwirtschaft ist ein Projekt der AWS gemeinsam mit der Handwerkskammer Hannover, Projekt- und Servicegesellschaft.
Dr. Ali Ünlü steht auf Listenplatz zwei der DAVA zur Europawahl. (Foto: Privat)

Stadthäger kandidiert für neue politische Vereinigung

Bundesweit für viel Aufsehen hatte die Gründung der im Januar 2024 bisher noch als politische Vereinigung bezeichnete DAVA gesorgt. Erstes Ziel der DAVA ist die Beteiligung an der Europawahl am 9. Juni 2024. Auf Listenplatz 2 steht der Stadthäger Ali Ihsan Ünlü. Ünlü ist Deutscher mit türkischen Wurzeln und arbeitet seit vielen Jahren als Arzt in Bad Eilsen. Im Gespräch mit dem Schaumburger Wochenblatt beschrieb er die Gründe für die neue Wählervereinigung sowie seine persönlichen Beweggründe. Den Vorwürfen und Gerüchten zur Nähe der DAVA zum türkischen Präsidenten, der AKP (Türkische Partei, Vorsitzender ist Recep Tayyip Erdogan) trat er entschlossen entgegen. Nach eigenen Angaben hatte Ünlü bereits in den 80er Jahren intensiv an der Integration von türkischen Mitbürgern gearbeitet. Noch in Verden wohnend, hatte er unter anderem eine Fußballmannschaft gegründet. In Stadthagen setzte er sich weiter intensiv für Integrationsmaßnahmen ein, lud Politiker und Geschäftsleute zum gemeinsamen Fastenbrechen in die Moschee ein, organisierte Veranstaltungen mit der Martini-Gemeinde und arbeitete mit einer bunt gemischten Jugendgruppe am Umzug des Kulturvereins an die Enzer Straße. 2014 wurde ihm für seine Verdienste zur Integration das Bundesverdienstkreuz verliehen. Mit seinen Enkeln lebt mittlerweile die fünfte Generation seiner Familie in Deutschland. Deutschlandweit bekannt wurde Ali Ünlü durch seine fünfjährige Spitzenfunktion als Generalsekretär von DITIB Deutschland (Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion e.V.). Über diesen Verein werden die an staatlichen theologischen Hochschulen ausgebildeten Imame in den circa 900 deutschen Moscheen eingesetzt und bezahlt. Ünlü betonte ausdrücklich, hierzulande gut ausgebildete Imame erforderlich seien und diese nichts mit Erdogan oder der AKP zu tun hätten. DITIB existiert seit 1984 und: … wird auch nach Präsident Erdogan weiter existieren…“ Die Gründung der DVA war aus seiner Sicht erforderlich, da sich die vielen Migranten in Deutschland von den etablierten Parteien nicht ausreichend vertreten fühlen.
Symbolische Schlüsselübergabe: v.l.n.r.: Joachim Riemer, Andreas Nieschke, Bernd Gerberding, Jörg Krömer, Olaf Kerzel. (Foto: ab)

DRK-Rettungswache eingeweiht

Rund 100 Gäste anderer Hilfsorganisationen, Behörden und der beteiligten Unternehmen trafen sich im zukünftigen Schulungsraum der Rettungswache anlässlich der Schlüsselübergabe. Noch vor dem Jahreswechsel, so Gerberding, soll der Betrieb vom ehemaligen Standort am alten Krankenhaus in die neue Wache verlegt werden. Die Gebäude sind fertig, die ist Technik installiert und in den Fahrzeughallen konnten die Besucher zwei gerade zwei Wochen alte modernste Rettungswagen in Augenschein nehmen. Circa 22 Jahre nutzte das DRK den Standort in der Innenstadt, erinnerte Nieschke an die alte Wache, heute fehle es dort insbesondere an Platz für die etwa 40 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen wie auch für Fahrzeuge und Material. Die Ausfahrt der Einsatzfahrzuge war ebenfalls als andere als ideal. Der 1. Vorsitzende begrüßte, wie auch Landrat Jörg Farr in seinem Grußwort, dass die Gebäude am ehemaligen Krankenhaus zukünftig von der Burghofklinik genutzt würden. Ein besonderer Dank des Vorstandsvorsitzenden ging an das Architektenbüro Riemer und Niemeier, an das DRK-Team um Bernd Gerberding sowie an die Mitarbeiter der beteiligten Firmen. Auf einer Fläche von 7.000 m² sei eine neue und hochmoderne Rettungswache für die 40 Mitarbeiter entstanden, „… die in Schichten 24 Stunden am Tag an 365 Tagen im Jahr für die Bewohner des Landkreises und wenn notwendig, auch darüber hinaus, tätig sind“. Nach der offiziellen Begrüßung gab Architekt Joachim Riemer einen Einblick in die beeindruckenden Daten und Fakten. Auf 7.000 m² entstanden 1.540 m² Nutzfläche für eine Fahrzeughalle mit zehn Stellplätzen, Arbeits- und Aufenthaltsräumen sowie einem teilbaren Schulungsraum. Das geplante Budget für den Bau in Höhe von circa 4,2 Millionen Euro wurde eingehalten und das trotz Preissteigerungen und Lieferengpässen. Die zukünftige Energieversorgung erfolgt über Geothermie sowie eine großzügig dimensionierte Photovoltaikanlage. Im Anschluss übergab Joachim Riemer den symbolischen Schlüssel an Andreas Nieschke und Bernd Gerberding. Der DRK-Geschäftsführer holte umgehend die beiden Leiter der Rettungswache, Jörg Krömer und Olaf Kerzel nach vorn und reichte den Schlüssel weiter, verbunden mit den besten Wünschen für ihre Tätigkeit in der neuen Wache. Landrat Jörg Farr betonte in seinem Grußwort die große Bedeutung des Rettungsdienstes und freute sich über:“ … die neue hochmoderne Einrichtung mit exzellenten Arbeitsbedingungen, die eine weitere Optimierung des Rettungsdienstes in Schaumburg darstellt.“ Das DRK betreibt sechs Rettungswachen im Landkreis, die meisten davon wurden durch die Architekten Riemer und Niemeier in den vergangenen Jahren geplant und gebaut. Bernhard Hercht, THW-Ortsbeauftragter in Stadthagen, überbrachte neben einem Grußwort ein Überraschungspaket. Mit einem Augenzwinkern vermeldete DRK-Geschäftsführer Gerberding zum Schluss, dass der nächste Bau, ein Rettungsdienst-Stützpunkt am Krankenhaus Vehlen, bereits in der Planung sei. Dieser werde etwa drei Millionen Euro kosten. Dann sei das Geld alle und er würde in den Ruhestand gehen. Mit einem Imbiss im Foyer sowie Rundgängen durch die einzelnen Bereiche des Komplexes endete die feierliche Einweihung der neuen Rettungswache im Gewerbegebiet „Großes Klosterfeld“.
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Bergmanns Plauderecke

Ich bin ja der Ansicht, dass man für bestimmte Themen keinen besonderen Tag benötigt (Weltkindertag, Weltfrauentag, …). Da ist es traurig genug, dass man mit einem Gedenktag ein besonderes Augenmerk darauf richten muss. Ganz anders sehe ich es beim Tag des Lächelns. An dieser Stelle, wie so oft, wieder einmal etwas „Thekenwissen“: Der deutsche Erwachsene lacht durchschnittlich lediglich 18 mal am Tag. Lachen ist ein echtes Workout – es werden dabei bis zu 300 Muskeln angeregt. Seit 1964 existiert an der renommierten Stanford-Universität ein Institut für Gelotologie (Auswirkungen des Lachens). Nachweislich fördert Lachen die Produktion von Endorphinen (eines der Glückshormone), Antikörpern und Immunzellen und das heißt: Lachen ist gesund! Bei der Frage, welches Land denn nun das Land des Lächelns ist, sind sich die Gelehrten uneins. Genannt werden aber immer Japan und Thailand. Lachyoga ist voll im Trend. Von kostenlosen Kursen im Kurpark bis zum Tagesseminar für 220 Euro ist alles dabei. Ich bin kein gebürtiger Schaumburger. Als es mich vor Jahrzehnten der Liebe wegen nach Schaumburg verschlug, warnten mich einige Menschen vor der Sturheit der Schaumburger. Natürlich weiß ich heute, dass das so generell gar nicht stimmt. Genauso wenig, wie man vor den Fahrern einer Reihe von Autokennzeichen warnt, weil sie angeblich nicht Autofahren können. Zwei kürzlich von mir geführte Telefonate mit zwei Damen am anderen Ende des Telefons, haben mich nachdenklich gemacht und dann zu dieser Kolumne inspiriert. Ich verschweige an dieser Stelle natürlich Einzelheiten zu den Gesprächspartnerinnen, da beide in Schaumburg arbeiten. Die erste, bei der ich einen Termin vereinbaren wollte, vermittelte mir den Eindruck, ich sei ein ungebührlicher Störenfried. Barsche Antworten und spitze Bemerkungen verschärften das Gespräch von ihrer Seite aus, obwohl ich mehrfach versuchte, die Unterhaltung etwas zu entkrampfen. Einen Tag später, ebenfalls ein Anruf, bei dem ich um Unterstützung bat, verlief dieser komplett anders. Ich konnte das Lächeln meiner Gesprächspartnerin förmlich hören. Ich sprach sie sogar darauf an. So kamen wir ins Gespräch und für die junge Frau war es eine Selbstverständlichkeit, ihre Kunden mit einem Lächeln zu begrüßen und das auch am Telefon beizubehalten. Sie fühlte sich sogar selbst wohler, wenn sie sich so verhielt. Ein ernstgemeintes Lächeln erreicht die Augen und die Stimme. Man kann erkennen, ob man lediglich geschäftsmäßig, mit einem quasi eingefrorenen Lächeln, oder mit einem warmen, ernstgemeinten Gesichtsausdrück angesehen wird. Selbst der größte Grummel kann freundlich lachen – wenn er oder sie will. Ich mag den Lachflash (Lachanfall). Dieser oftmals unerklärliche Lachausbruch kann manchmal unglaubliche Reaktionen bewirken und die Personen im direkten Umfeld können nicht anders und müssen mitlachen. Schauen Sie sich einmal Tageschausprecherin Susanne Daubner auf Youtube an. Gern erinnere ich mich an ein eigenes Erlebnis. An einem Sommerabend saß unser Sohn mit seiner Lebensgefährtin mit uns zusammen im Garten. Irgendwie kamen wir – nach einigen Gläsern Wein - auf das Thema der Nationalhymne. Ich konnte mich erinnern, dass Ende der 1940er in Ermangelung einer deutschen Nationalhymne der Karnevalskracher „Wir sind die Eingeborenen von Trizonesien“ gesungen wurde. Unter anderem für den deutschen Gewinner des ersten internationalen Radrennens in Köln Müngersdorf vor den Nationalhymnen von Belgien und der Schweiz. Aufgrund von vermutlich alkoholbedingten „Wortfindungsstörungen“ bekam ich den Liedtitel irgendwie nicht voreinander und nach diversen Versuchen, die immer heftigere Lachanfälle hervorbrachten, mussten wir nach drinnen verlegen, um keine Anzeige wegen Lärmbelästigung zu riskieren. Apropos „Tag des Lächelns“. Ich habe mir einmal angesehen, was es so für nationale und internationale Gedenktage gibt und bin dabei auf den „Tag des Regenwurms“ gestoßen – an meinem Geburtstag! Hallo, möchte ich gern sagen, geht’s noch? Ich habe dann aber gelesen, dass der Regenwurm ein sehr nützliches Tier ist und … außerdem haben wir den Tag des Lächelns! Probieren Sie es einmal aus. Lächeln Sie ihr Gegenüber in der Fußgängerzone oder auch am Telefon einfach einmal an. Ich hoffe, meine eine unwirsche Gesprächspartnerin liest die Kolumne, nimmt es mir nicht übel und … lächelt!
Über 100 aufmerksame Zuhörer im Gartensaal des Rittergutes. (Foto: ab)

Kinderschutzbund feiert Geburtstag

Die 30-jährige Reise, so schilderte die Gastgeberin, war geprägt von Liebe und unermüdlichen Engagement der Mitglieder, Unterstützer und freiwilligen Helfern. Landrat Jörg Farr, viele Bürgermeister der Städte und Gemeinden des Landkreises, Verwaltungsspitzen und Unterstützer des Vereins waren der Einladung gefolgt. Vom Landesverband Niedersachsen war die Vorsitzende Daniela Rump nach Remeringhausen gekommen und überbrachte in ihrem Grußwort die Glückwünsche aus Hannover. In ihrer Rede betonte sie die wichtige Arbeit des Kinderschutzbundes und bezeichnete die bevorstehende Entscheidung zum Gesetz zur Kindergrundsicherung als einen Tropfen auf den heißen Stein. Mit dem Hinweis, dass in Deutschland jedes fünfte, in Niedersachsen sogar jedes vierte Kind von Kinderarmut betroffen sei, forderte sie, Kinderrechte in das Grundgesetz aufzunehmen. Der Kinderschutzbund müsse sich um mehr jungen und sich aktiv beteiligenden Nachwuchs kümmern. Auch die Vorsitzende Tanja von Schöning hatte sich Gedanken zu den Mitgliederzahlen des Kinderschutzbundes gemacht. Der Verein jubele nicht ob seiner Erfolge, er falle nicht genügend auf. Im Ergebnis könne er damit schlecht Aufmerksamkeit und Spenden generieren. Von Schönig zog dazu den Vergleich zwischen dem Deutschen Kinderschutzbund und dem Deutschen Tierschutzbund heran. Mit mehr als 800.000 Mitgliedern verfügt der Tierschutzbund deutschlandweit über mehr als 16 mal so viele Mitglieder, als der Kinderschutzbund mit etwa 50.000 Mitgliedern. Diese Zahlen, so ihr Appell, sollten nachdenklich stimmen. Mit einem Rückblick auf 30 Jahre Arbeit, in dem sie eine Reihe von Angeboten beschrieb, dankte sie insbesondere den vier maßgeblichen Gründern des Schaumburger Vereins, Christel Varelmann, Heike Ruhe-Riemenschneider, Thomas Pawlik und Uli Engelke. Mittlerweile stehe der Verein auf einem gesunden Fundament und das sei den Unterstützern und Förderern zu verdanken. Neben den vielen ehrenamtlichen Helfern im Vorstand und beim Kinder- und Jugendtelefon, arbeiten 16 hochqualifizierte Mitarbeiterinnen beim Kinderschutzbund Schaumburg. Diese bewundernswerte Arbeit hob auch Landrat Jörg Farr in seinen Grußworten hervor und betonte dabei die enge und gut funktionierende Zusammenarbeit mit den mit der Jugendarbeit betrauten Mitarbeitern der Kreisverwaltung. Für Abwechslung sorgte das musikalische Duo „Musicanti“ mit Helga Freude und Antek Prante, sowie der Moderator des Nachmittages, Frank Suchland. Pointiert gelang es Suchland, die Anwesenden mit humorvollen Zitaten und Anekdoten zum Schmunzeln und Lachen zu bringen, gleichzeitig aber auch mit Texten bekannter Autoren zum Nachdenken zu bewegen. Mit den Worten:“ Wir feiern heute das Jubiläum eines Bundes, den es idealerweise gar nicht geben sollte.“ Nachdem Tanja von Schöning in ihrem Vortrag immer wieder die Wichtigkeit der Kindes- und Mütterunterstützung im frühsten Säuglings- und Kindesalter betonte, erntete der anschließende Gastvortrag der Erziehungswissenschaftlerin Dr. Erika Butzmann unter der Überschrift „Auf den Anfang kommt es an“, nur verhaltenen Applaus aus den Reihen der Zuhörer. Im Kern ihres Vortrages stellte sie die frühe Trennung von Mutter und Kleinkind durch Betreuung in Kinderkrippen infrage. Rund um den Veranstaltungssaal konnten sich die Besucher über die zahlreichen Projekte des „Geburtstagskindes“ Kinderschutzbund Schaumburg informieren und in angeregten Gesprächen austauschen.
Kriminaldirektor Stefan Schara - neuer Leiter der Polizeiinspektion Nienburg/Schaumburg. (Foto: Polizei)

Neuer Polizeichef für die Landkreise Schaumburg und Nienburg

Ende September wird Schara vor geladenen Gästen offiziell in sein neues Amt eingeführt und folgt damit Mathias Schröder, der im April sein neues Amt als Vizepräsident der Polizeidirektion Göttingen angetreten hatte. Im Gespräch mit dem Schaumburger Wochenblatt berichtete der neue Polizeichef bereits jetzt von den Eindrücken der ersten sechs Wochen. Ein glücklicher Umstand unterstützte den Einstand in der neuen Dienststelle – Schara feierte Anfang September seinen 60. Geburtstag. Sein Lebensmittelpunkt mit Partnerin und Sohn liegt in Hannover. Die tägliche Fahrt zur Dienststelle empfindet er als nicht sehr belastend. Aufgrund der Weitläufigkeit seiner jetzigen Dienststelle, sei er im Einsatzfall wohl schneller im Dienstgebäude, als manch einer der Mitarbeiter, der aus einem anderen Bereich der PI anreisen muss. Die PI Nienburg/Schaumburg erstreckt sich über mehr als 2.000 Quadratkilometer, nur geringfügig weniger, als das Saarland. Stefan Schara ist Vorgesetzter von etwa 570 Mitarbeitern, verteilt auf die PI, sechs rund um die Uhr besetzte Kommissariate, 18 Polizeistationen sowie der Wasserschutzpolizei. In der größten Inspektion innerhalb der Polizeidirektion Göttingen, ist die Polizei zuständig für circa 280.000 Einwohner. Nach seinem Eintritt in die Polizei Niedersachsen 1982, durchlief Schara eine Vielzahl von unterschiedlichsten Dienststellen und Tätigkeiten. Diese reichten von der Leitung einer Technik-Abteilung bis zum Staatsschutz. Seine letzte Verwendung in Hannover versah er als zuständiger Dezernatsleiter für Personal. „Neben der Neugier auf die neue Aufgabe, freue ich mich aber auch darüber, dass diese Stelle mit einer Höherdotierung verbunden ist und ich hier zum leitenden Kriminaldirektor befördert werden kann,“ räumte er unumwunden ein. In der kurzen Zeit, in der er in Nienburg seinen Dienst versieht, hat Schara schon festgestellt:“ Die Menschen hier sind anders, als in Hannover!“
Aus diesen Hallentoren starten bald die Rettungsfahrzeuge in Schaumburg. (Foto: ab)

Neue Rettungswache kurz vor der Fertigstellung

Das Großprojekt startete am 10. Juni 2022. Das Richtfest feierte der Bauherr mit vielen Gästen und Politikern am 27. September im selben Jahr. Gerberding erinnert sich noch gut an das provisorische Plastikdach, welches die Handwerker in einer Nacht und Nebel-Aktion errichten mussten – sonst wäre die Veranstaltung im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser gefallen. Die Festredner mussten auf einer Holzpalette stehen, sonst hätten sie bis zu den Knöcheln im Wasser gestanden. Etwa 4,2 Millionen Euro kostet der Bau und bleibt damit im berechneten Kostenrahmen. Zukünftig wird der Schaumburger Rettungsdienst von dem circa 7.000 Quadratmeter großen Grundstück am östlichen Stadtrand von Stadthagen zu den Einsätzen starten. Die zur Verfügung stehende Nutzfläche beträgt 1.540 Quadratmeter, wovon ungefähr 570 auf die Fahrzeughallen mit den großen Sektionaltoren fallen. 728 Quadratmeter umfasst der zukünftige Bereich für die Wache, Personalräume, sowie Versorgung und Ruheräume. Auf insgesamt 241 Quadratmetern können Schulungen sowie Veranstaltungen stattfinden. Gerberding ist stolz darauf, dass das Gebäude mit einer Energieeffizienzklasse 55 EE zertifiziert wurde. Wenn alle Photovoltaikelemente verbaut und die dazugehörigen Speicher installiert worden sind, dann wird die Rettungswache klimaneutral betrieben. Für die Beheizung nutzt das DRK keine fossilen Brennstoffe, sondern Erdwärme, wofür 12 Tiefbohrungen auf circa 100 Meter vorgenommen wurden. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) hatte die Maßnahme mit 540.000 Euro gefördert. Der Umzug selbst werde an nur einem Tag erledigt sein, betonte der Geschäftsführer. Der Rettungsdienst finde ja nicht im neuen Gebäude statt, sondern mit den Rettungsfahrzeugen auf der Straße.
Bürgermeister Oliver Theiß und Stadthagens Stadtradeln-Koordinatorin Claudia Schößler, beim Sprühen des Werbelogos in der Innenstadt (Mai 2023). (Foto: ab)

Team Kreisverwaltung auf Platz drei

Mit insgesamt 2,597 aktiven Radlern, konnte die Teilnehmerzahl gegenüber dem Vorjahr um etwa 60 Prozent gesteigert werden (2022: 1,665 Teilnehmer). Die gefahrene Gesamtstrecke erhöhte sich von 311.609 Kilometern im Vorjahr auf 531.773 Kilometer in diesem Sommer. 162 Teams hatten sich angemeldet und registriert; von sechs Kommunen im Jahr 2022, nahmen in diesem Jahr 12 Städte und Gemeinden teil. Vor dem Hintergrund des Klimaschutzes, zeigt eine weitere Zahl eine erfreuliche Bilanz – 86 Tonnen CO2 wurden rechnerisch eingespart (2022: 47 Tonnen). Alle Zahlen stammen von der Homepage www.stadtradeln.de und können jetzt bereits bis hin zu weiteren Details nachgelesen werden. Bei den Kommunen führt Rinteln die Rangliste mit der höchsten Gesamtkilometerzahl von 101.474 km an, gefolgt von der Kreisstadt. Die Samtgemeinde Niedernwöhren hatte das erste Mal teilgenommen und erreichte mit 28.804 Kilometern einen beachtlichen sechsten Platz im Ranking. Spannend war das Rennen um den Spitzenplatz bei den Teams. Nach Tepes Worten, lieferten sich das Ratsgymnasium Stadthagen und das Adolfinum Bückeburg ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen. Letztendlich siegte das Ratsgymnasium mit einem Vorsprung von lediglich 200 Kilometern (37.500) vor dem Adolfinum (37.300 Kilometer). Platz drei im Teamranking belegte die Kreisverwaltung mit 30.945 Kilometern. Im Durchschnitt legte jeder Teilnehmer in Schaumburg während der drei Wochen 161 Kilometer zurück. Bezogen auf die Einwohnerzahl, rutscht die Samtgemeinde Bad Nenndorf auf Platz eins mit 4,84 zurückgelegter Strecke pro Einwohner. „Kilometer-Sammler war wieder einmal die Altersgruppe der „Rentner“ - also die Älteren,“ gab Tepe einen tiefen Einblick in die Statistik. Männer und Frauen waren etwa gleichstark vertreten. Interessant werden die online erfassten Daten für den Radverkehrsbeauftragten Tepe ab Herbst, wenn weitere Streckeninformationen auf der „Heatmap“ veröffentlicht werden. Nicht alle Kommunen in Deutschland fahren im selben Zeitraum, darum liegt die „Heatmap“ erst nach Ende aller Aktionen vor. Hier liegen dann Daten zu Auslastung der benutzten Straßen und Wege, Fahrtrichtung, gefahrenen Geschwindigkeiten und vielen weiteren Einzelheiten vor – eine sehr aussagekräftige Datengrundlage für die Radwegeplanung im Landkreis. Nach ersten eigenen Auswertungen, stellte Ferdinand Tepe fest, dass die bisherige Planung und die Realität gut zusammenpassen. Gerade am Beispiel der stark frequentierten Strecken längs des Mittellandkanals, konnte er dieses bereits jetzt erkennen. Auch an der Bundesstraße 65 zwischen Stadthagen und Kobbensen, ist deutlich erkennbar, dass die Nordseite längs der Fahrbahn stärker frequentiert wurde – dieses war in der Planung auch so vorgesehen. Eine Siegerehrung folgt demnächst.
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