Es wurde in der Sitzung des Rates am Mittwoch schon viele Minuten diskutiert, ob der Sitzverlust von Ratsherr Ahmet Elik festgestellt oder ob auf die Entscheidung des Gemeindewahlausschusses gewartet werden solle. Die Meinungen um die Verfahrensweise gingen hin und her. Als die Linie nicht mehr klar erkennbar war und sich die Entscheidung (Feststellung) weiter hinzog, griff Bürgermeister Rolf-Axel Eberhardt ein. Mit dem Zurückziehen der Vorlage beendete er die Aussprache, das Thema soll auf die Tagesordnung der nächsten Ratssitzung kommen. Ratsherr Elik hatte schriftlich erklärt, (das ist unwiderruflich, so Bürgermeister Rolf-Axel Eberhardt), auf sein Mandat zu verzichten. Elik ging an das Mikrofon und begründete seinen Schritt. Er fühle sich hier sehr wohl und dankte den Ratsmitgliedern für die Zusammenarbeit. Doch berufliche und auch private Gründe hätten ihn zu dieser Entscheidung bewogen. Auch mache sich Elik als gebürtiger Kurde große Sorgen um die Situation der Kurden in Syrien und im Irak. Das ein Ratsherr oder eine Ratsfrau im Laufe der fünfjährigen Wahlperiode aus welchen Gründen auch immer auf das Mandat verzichten, ist nicht außergewöhnlich. Und in den meisten Fällen wird der Posten durch einen Nachrücker besetzt. Doch im Falle Elik (er ist Mitglied in der Partei „Die Linke”) haben die in seinem Wahlbereich 1 nachfolgenden zwei Nachrücker auf ein Mandat im Rat verzichtet. Die Neuregelung des Wahlgesetzes sagt in diesem Fall, dass dann ein Nachrücker aus einem weiteren Wahlbereich, in diesem Falle aus dem Wahlbereich 2 in den Rat komme. Das wäre Rüdiger Hergt. Doch bei der Feststellung des Wahlergebnisses bei der Kommunalwahl im Jahr 2011 wurde diese Änderung des Gesetzes durch den Wahlausschuss nicht beachtet, weil die Vordrucke der Region noch nicht angepasst waren. Jetzt wird sich der Gemeindewahlausschuss am Mittwoch, 1. Oktober, in seiner öffentlichen Sitzung ab 17 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses damit beschäftigen. Die Frage ist, ob der seinerzeit gefasste Beschluss bindend ist oder ob er „geheilt” werden kann. Es sei offen, wie es ausgehe. Foto: gi