Die Rollenverteilung im Heimspiel gegen den Tabellenzweiten aus Dortmund ist also klar. 96 läuft als Außenseiter auf gegen eine Elf mit einer ganzen Reihe von herausragenden Akteuren. Trotzdem ist Hannover keinesfalls chancenlos gegen die Mannschaft von BVB-Trainer Jürgen Klopp. Erlaubte sich diese in der Bundesliga in dieser Serie immer wieder auch schwächere Begegnungen, zuletzt bei der 1:2-Heimniederlage gegen Gladbach. Die Hannoveraner holten dagegen am vergangenen Wochenende einen sehr wichtigen Sieg gegen Hertha BSC Berlin. Damit hat die Elf einen Vorsprung von sieben Punkten auf den Relegationsplatz. Nachdem sie in der Rückrunde bewiesen hat, dass sie auch Rückschläge wegstecken kann, dürfte die Abstiegsgefahr nahezu gebannt sein. In Berlin taten sich die 96er lange Zeit schwer gegen energisch draufgehende Gastgeber. Artjoms Rudnevs musste früh angeschlagen ausscheiden, 96 agierten anschließend ohne „echten” Stürmer. Und trotzdem waren die „Roten” in der Offensive äußerst effizient. In der zweiten Halbzeit kamen sie besser auf und erarbeiteten sich drei Chancen. Und alle drei Möglichkeiten münzten Lars Stindl, Jan Schlaudraff und Szabolcs Huszti in Tore um. Dortmund wird sich gegen 96 allerdings nicht solche Abwehrnachlässigkeiten erlauben wie die Berliner. Mats Hummels, Sokratis oder Sebastian Kehl stehen in der Defensive für ebenso große Qualität wie Robert Lewandowski, Marco Reus oder Henrikh Mkitharian in der Offensive. Wie gegen Gladbach zu sehen, schaffen es die Dortmunder jedoch nicht immer, ihr Potential voll abzurufen.
96-Trainer Tayfun Korkut muss auf den gelbgesperrten Leon Andreasen verzichten. Möglicherweise wird für ihn Salif Sané ins defensive Mittelfeld rücken. Lars Stindl scheint auf der rechten Außenbahn gut aufgehoben, kommt er hier doch öfter in den torgefährlichen Bereich als aus dem defensiven Mittelfeld. Rudnevs dürfte seine Verletzung bis Sonnabend überwinden und gegen Dortmund als einzige Spitze auflaufen. Foto: bb