„Das darf uns im Spiel nicht passieren, die Bälle müssen wir behaupten”, wies Mirko Slomka seine Schützlinge zurecht. Rund 250 Zuschauer verfolgten unter der Woche im Training auf der Mehrkampfanlage, wie Slomka seine Mannen das Kombinationsspiel auf einem eng begrenzten Spielfeld üben ließ. Während sich 96-Clubchef Martin Kind bemüht, die Euphorie nach der erfolgreichen Hinrunde nicht ausufern zu lassen (nebenstehender Artikel), fiebern die Fans der Rückserie entgegen, manch einer träumt vom Europapokal. Auch wenn es zum ganz großen Wurf vermutlich nicht reichen wird, steht Hannover 96 in Winterpause so gut da wie lange nicht. Mit 31 Punkten ist die Slomka-Elf vor dem Auftakt gegen Frankfurt frei von allen Abstiegssorgen. Außerdem verfügt der Coach in allen Mannschaftsteilen über taugliche Alternativen. In der Abwehr scheint sich Karim Haggui nach seiner Sperre wieder einen Platz in der Startelf neben dem gesetzten Emanuel Pogatetz erobert zu haben. Mario Eggimann hat jedoch nach langer Schwächephase zuletzt bewiesen, dass er diese Position auch erfolgreich besetzen kann. Im Training präsentierte sich Stürmer Didier Ya Konan nach rasch überstandener Knieverletzung bereits wieder spritzig und treffsicher, vermutlich wird auch er gegen Frankfurt beginnen. Mohammed Abdellaoue bietet sich als zweiter Stürmer an. Jan Schlaudraff dürfte auf die rechte Außenbahn rücken. Hier steht der wiedergenesene Moritz Stoppelkamp als Alternative bereit, ebenso für den Sturm. Der dynamische Jungspieler drängt zurück ins Team. Im zentralen Mittelfeld dürften Manuel Schmiedebach und Sergio Pinto gesetzt sein. Hier steht aber auch der alte Haudegen Altin Lala wieder bereit, als Abräumer gegnerischen Offensivspielern die gute Laune zu verderben. Mit Florian Fromlowitz im Tor, Steven Cherundolo und Christian Schulz als Außenverteidigern und Konstantin Rausch auf der linken Außenbahn wird Slomka auf bewährte Kräfte zurückgreifen, Lars Stindl könnte zentral oder auf der Außenbahn eingreifen.
Frankfurts Trainer Michael Skibbe ist dagegen zur Improvisation in der Innenverteidigung gezwungen, schließlich fallen gleich vier Kandidaten für diese Position verletzt aus. Jungprofi Kevin Kraus und Ricardo Clark, eigentlich Mittelfeldspieler, dürften zentral gegen die 96-Offensivspieler antreten. Mit dabei ist Torjäger Theofanis Gekas, mit 14 Treffern bisher so erfolgreich wie kein anderer Stürmer der Liga. Auf den oft unauffällig agierenden aber im entscheidenden Moment blitzschnell handelnden Stürmer müssen die 96-Verteidiger höllisch aufpassen.
Die Fans zeigten sich beim Training der 96er in aufgeräumter Laune. Ließen bewunderndes Raunen hören, wenn Jan Schlaudraff den gekonnten Doppelpass auflegte oder Nachwuchstalent Christopher Avevor mit feiner Technik fast spielerisch aussteigen ließ. Fühlten sich an alte Zeiten erinnert, wenn Altin Lala zur Grätsche in Kniehöhe ansetzte. Und unterhielten sich dabei über die Probleme von anderen Vereinen wie Werder Bremen oder VfL Wolfsburg.Foto: bb