Am kommenden Donnerstag, 25. Januar, werden die ersten Geflüchteten in der frisch eingerichteten Notunterkunft des Landkreises Schaumburg in der Sporthalle der ehemaligen IGS in der Ostertorstraße erwartet. Bereits jetzt informierte der Landkreis mit dem Ersten Kreisrat Klaus Heimann, der Leiterin des Sozialamtes Claudia Altmann, dem Leiter des Schulamtes Ralf Mahnert, Planungsingenieurin Janina Dornbusch aus dem Hochbauamt sowie von der Stadt Rinteln Claudia Grieger und Daniel Jakschik darüber, welche Umbaumaßnahmen stattgefunden haben, wie die Belegung stattfinden soll und welches Konzept der Landkreis bei der Belegung seiner Unterkünfte verfolgt.

Unterkünfte des Landkreises sind voll

Grundsätzlich, so Heimann, habe man sich seitens des Landkreises auf weit mehr Geflüchtete eingestellt als derzeit kommen. Bis Ende November letzten Jahres kamen rund 1.200 Menschen pro Woche nach Niedersachsen, derzeit sind es um die 500. Doch die Unterkünfte des Landkreises sind voll und die bereits seit einem Jahr überplante und gebaute Notunterkunft in der Sporthalle der ehemaligen IGS in der Ostertorstraße muss deshalb mit in das Belegungskonzept einbezogen werden. Das sieht eigentlich eine recht schnelle dezentrale Unterbringung von Geflüchteten vor und deshalb wird derzeit auch neben der Notunterkunft im ehemaligen Schulgebäude eine reguläre Unterkunft für Geflüchtete gebaut. Das steht seit dem 1. November 2021 leer und soll im März bis zu 68 Menschen aufnehmen können. In einem zweiten Bauabschnitt sollen dann bis zu 70 weitere Menschen dort eine Unterkunft finden.

Vorerst eine Belegung mit 30 Menschen

Geplant ist für die Notunterkunft zuerst eine Unterbringung von bis zu 30 Menschen. Maximal wäre eine Kapazität von 78 Geflüchteten möglich. Am Kerschensteinerweg, auch eine Notunterkunft des Landkreises, sind rund 100 Geflüchtete untergebracht. Auch dort ist die Sporthalle mit 30 Menschen belegt. In der Sporthalle der ehemaligen IGS ist der Fußboden mit einem Schutzbelag versehen, damit die Halle wieder für Sport genutzt werden kann, wenn sie nicht mehr für Geflüchtete benötigt wird. Aus dem Messebau wurden Stellwände angemietet, die Einzelkojen für jeweils zwei Geflüchtete voneinander abtrennen. Jede Koje hat zwei Betten und einen Kühlschrank. Kochmöglichkeiten gibt es in neue eingerichteten Küchenzellen im Untergeschoss des Gebäudes, wo auch die Gemeinschaftsräume und die AWO Geschäftsräume liegen. Die AWO wird dort Sprechzeiten für Geflüchtete anbieten.

Sicherheitsdienst sorgt für geregelten Ablauf

Der Sicherheitsdienst „Weser-Sicherheit & Service” sorgt in der Unterkunft für einen geregelten Ablauf rund um die Uhr an sieben Tagen der Woche. Im Bedarfsfall können Ratsuchende den Dienst unter 0176/36356122 erreichen. Die Stadt Rinteln hat ebenfalls Ansprechpartner für Menschen benannt, die Fragen zur Unterkunft haben. Herr Ahmad ist als Flüchtlingssozialarbeiter der Stadt unter 05751/403-338 oder 0152/59214159 zu erreichen und die Integrationsbeauftragte Frau Uhe unter 05751/403-412 oder 01590/4218321. Ein Merkblatt mit den entsprechenden Nummern ist bereits an die direkten Anwohner um die neue Flüchtlingsunterkunft verteilt worden.

Königsteiner Schlüssel regelt Zuweisungen

Die Anzahl der dem Landkreis Schaumburg zugewiesenen Geflüchteten richtet sich nach dem Königsteiner Schlüssel. Rund zehn Prozent der in Deutschland ankommenden Geflüchteten werden an das Land Niedersachsen weitergeleitet, davon gehen zwei Prozent, also rund zehn Personen pro Woche, an den Landkreis Schaumburg.

Sportunterricht wird andernorts aufgefangen

Heikel ist bei der Belegung von Sporthallen für Geflüchtete immer die Frage, ob und wo möglicherweise Schulsport oder Vereinssport stattfinden kann. Das, so Ralf Mahnert, habe man mit den Schulen und Vereinen in Zusammenarbeit mit der Stadt Rinteln gut klären können. Die Kreissporthalle wurde in zwei Gymnastikräumen aufgewertet und die werden jetzt stärker belegt. Wichtig, so Klaus Heimann, sei auch die Feststellung, dass der Landkreis sein Konzept einer dezentralen Unterbringung konsequent weiter verfolge: „Damit haben wir gute Erfahrung gemacht, besonders auch bei der Integration und durch die vielen Ehrenamtlichen, die seit 2015 uns hervorragend unterstützen!” Derzeit sind im Landkreis Schaumburg 550 Geflüchtete in Gemeinschaftsunterkünften untergebracht und rund 1.300 in einer dezentralen Unterbringung in Wohnungen.