Mit 1:0 setzten sich Hannover 96 am vergangenen Wochenende gegen den bisherigen Tabellenzweiten Mainz 05 durch. Trotz einer ganzen Reihe von Personalausfällen zeigten die Hannoveraner eine sowohl taktisch als auch kämpferisch einwandfreie Leistung und kehrten nach zwei hohen Niederlagen wieder in die Erfolgsspur zurück. Nach diesem Auftritt scheint es unwahrscheinlich, dass die Mannschaft von Trainer Mirko Slomka in dieser Serie noch einmal in ernsthafte Schwierigkeiten gerät. Sie hat längst bewiesen, dass sie in der Lage ist, nach Rückschlägen stets wieder aufzustehen. Auch Akteure, die lange nicht zur ersten Elf gehören, enttäuschen bei ihren Einsätzen nicht und können eine positive Rolle spielen. In Mainz zeigten etwa der von vielen längst abgeschriebene Jan Schlaudraff und der nach langer Verletzung zurückgekehrte Abwehrspieler Mario Eggimann eine ordentliche Leistung.
Die Gäste aus Hamburg laufen mit einer Reihe von namhaften Akteuren auf, die höchsten fußballerischen Ansprüchen genügen sollten. Mit Zé Roberto, Heiko Westermann, David Jarolim, Mladen Petric, Piotr Trochowski oder Paolo Guerrero und weiteren Stars erwarten Clubführung und Fans eigentlich um den Titel, zumindest um die Platzierungen für das internationale Geschäft mitzuspielen. Immer wieder leistet sich die durchaus erfahrene Mannschaft schwer erklärliche Schwächephase, die Erfolge verhindern. Zuletzt verloren die Hamburger mit 0:2 gegen den Spitzenreiter Borussia Dortmund, verstanden es die bisher allerdings bärenstarken Borussen nicht einmal abschnittsweise in Verlegenheit zu bringen. Vor der Begegnung in Hannover steht das Team von Trainer Armin Veh als Tabellensiebter unter erheblichem Druck.
Hannovers Trainer Mirko Slomka kann wieder auf Innenverteidiger Emanuel Pogatetz nach auskurierter Verletzung zurückgreifen, vermutlich wird dieser neben Mario Eggimann verteidigen. So könnte Christian Schulz auf die Position des linken Abwehrspielers rücken. Kapitän Steven Cherundolo muss nach Gelb-Rot in Mainz pausieren, Trainer Slomka muss also für diese Position einen passenden Ersatz finden.
Als Sturmpartner für Didier Ya Konan bietet sich nach dem Auftritt in Mainz erneut ein Einsatz Jan Schlaudraffs an. Um gegen den HSV etwas zu bewegen, müssen die Hannoveraner an die in Mainz gezeigten läuferischen und kämpferischen Tugenden anschließen. Mit einer starken Kollektivleistung könnte es gelingen, den individuell besser besetzten Hamburgern beizukommen. Wichtig wäre es dabei, möglichst lange ohne Gegentreffer zu bleiben. Es wäre nicht das erstemal, dass der Club aus der Hansestadt in Hannover Punkte liegen lässt.
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