Eigentlich könnten die Fans eine der erfolgreichsten Saisons der Vereinsgeschichte feiern, selbst wenn die Elf von 96-Trainer Mirko Slomka am Sonnabend verliert und noch aus den Rängen herausfällt, die zur Qualifikation für die Europa-League berechtigen. Immerhin hat die Mannschaft mit dem Einzug ins Viertelfinale der Europa-League in diesem Jahr die Erwartungen international deutlich übertroffen. Dazu hatte sie in der Liga niemals etwas mit dem Abstieg zu tun. Das ist weit mehr, als viele den Hannoveranern zugetraut hatten.
Trotzdem würden es Fans und Mannschaft als Enttäuschung empfinden, auf der Zielgeraden noch das Ticket für den Einstieg in die Qualifikationsrunden für die Europa-League abzugeben. Schließlich hat die Teilnahme in der aktuellen Serie Appetit auf mehr gemacht. Außerdem bekommt es 96 am Sonnabend vor den eigenen Fans mit dem bereits abgestiegenen Schlusslicht, dem 1. FC Kaiserslautern zu tun. Damit ist die Rechnung einfach. Hannover muss gegen den künftigen Zweitligisten gewinnen, damit es nicht mehr vom siebten Platz vertrieben werden kann, und so auch in der neuen Serie international startet. Unübersehbar war in den letzten Partien, dass es 96 mittlerweile an Frische und Durchschlagskraft fehlt. In drei Spielen in Folge gelang 96 kein Tor. Dies war auch bei der 0:1-Auswärtsniederlage gegen Leverkusen der Fall. Beide Mannschaften lieferten sich eine sehr mäßige Begegnung, die eigentlich auf ein Unentschieden hinausgelaufen wäre. Eine falsche Abseitsentscheidung brachte Hannover um eine hochkarätige Torchance von Didier Ya Konan. Insgesamt erarbeiteten sich beide Seiten selten Möglichkeiten. Leverkusens Stürmer Stefan Kießling nutzte in der 75. Minute einen Fehler von 96-Innenverteidiger Emanuel Pogatetz und traf zum entscheidenden 0:1.
Für 96 gilt es jetzt gegen eine vermeintlich demoralisiert Mannschaft aus Kaiserslautern noch einmal alles zu mobilisieren. Die „Roten Teufel” verloren am vergangenen Wochenende deutlich mit 2:5 gegen den Meister Borussia Dortmund. Kaum zu erwarten, dass die Mannschaft noch einmal mit letzter Leidenschaft in Hannover auftritt. 96-Trainer Mirko Slomka kann wieder Konstantin Rausch auf der linken offensiven Außenbahn bringen, nachdem dieser seine Gelbsperre abgesessen hat. Lars Stindl wird auf die rechte Seite rücken. Gegen Kaiserslautern wird Slomka vermutlich mit Pinto zunächst nur einen defensiven Mittelfeldspieler auflaufen lassen. Mohammed Abdellaoue und Ya Konan dürften stürmen, dahinter Jan Schlaudraff als „Zehner” die Fäden ziehen.
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