Dankbare Anerkennung für außergewöhnliche Hilfeleistung
Das Land Niedersachsen hat nach Mitteilung im Niedersächsischen Ministerialblatt vom 9. Juli 2024 festgelegt, dass „...als Zeichen dankbarer Anerkennung für die außergewöhnliche Hilfeleistung der zahlreichen ehren- und hauptamtlichen Einsatzkräfte bei der Hochwasserlage 2023/2024 in Niedersachsen“ die Landesregierung die Hochwasser-Ehrennadel 2023 des Landes Niedersachsen an alle diejenigen verleiht, die als ehrenamtliche oder hauptamtliche Einsatzkräfte bei der Hochwasserbekämpfung tätig waren. In Rinteln immerhin 350 Feuerwehrleute, so Stadtbrandmeister Tim Schinz auf der festlichen Verleihungsparty in der Aula des Gymnasium Ernestinum (ErnA). Bürgermeisterin Andrea Lange begrüßte die Feuerwehrleute der Rintelner Wehren und stellte fest: „Während andere Menschen zum Weihnachtsfest ihren Braten genießen, mussten die Feuerwehrleute in den Einsatz ziehen!“ Vom Heiligen Abend 2023 bis zum 28. Dezember seien die Freiwilligen fast durchgängig im Einsatz gewesen. „Dies ist auch ein Beweis dafür, dass wir es schaffen, gemeinsam Hilfe zu leisten und niemand schaut auf die Uhr“, so Lange. Stadtbrandmeister Tim Schinz ließ die Ereignisse noch einmal Revue passieren. Am 23. Dezember habe man die Entscheidung gefällt, „...vor der Lage“ zu leben und zu arbeiten und bereits Sandsäcke gefüllt. Das Ziel: „Wir wollten den Kameradinnen und Kameraden ein Weihnachten zu Hause ermöglichen!“ Das war dann wohl nichts, stellte Schinz fest, denn am 24. Dezember stieg der Pegel der Weser rasant an und um 21 Uhr wurde die Leitstelle besetzt und es gab bereits 22 Einsätze. Dann startete die Aktion „Sandsäcke füllen“, insgesamt waren es im Laufe der Tage etwa 110.000. Am 25. Dezember immer noch hohes Einsatzaufkommen, Einrichtung eines Bereitschaftsplatzes auf dem Gelände der Lebenshilfe un dum 12.30 Uhr lag der Pegel bei bedrohlichen 6,50 Metern. Dann wurde der Damm am Helenensee überschwemmt, der See lief voll. Am 26. Dezember, morgens um 4 Uhr, 6,60 Meter Weserpegel und in Folge kam es sogar zu einer Evakuierung von Bewohnern der Ost Contrescarpe. In Zahlen waren das 2.000 Einsatzkräfte, 350 Kameradinnen und Kameraden aus Rintelner Wehren, 21.500 Stunden ehrenamtliche Hilfe, 150 Einsatzstellen abgearbeitet und rund 110.000 Sandsäcke verbaut. „Dabei hat sich keine Einsatzkraft verletzt“, freute sich Schinz. Und eine Wehr ragte besonders mit ihrer Leistung hervor, denn ohne eine vernünftige Einsatzverpflegung, gewährleistet durch die Uchtdorfer Blauröcke, funktioniert ein Mehrtageseinsatz nuneinmal nicht. Auf der Bühne der ErnA erhielten dann alle Wehrmitglieder die Niedersächsische Hochwasser-Ehrennadel und Kreisbrandmeister Klaus-Peter Grote freute sich, dass das Land Niedersachsen nach dem Hochwasser dafür sorgte, dass der Landkreis Schaumburg eine weitere Sandsackfüllmaschine und ein Hochwasserschutzsystem erhielt.