Schaumburger Wochenblatt
  1. Matthias: „Bad Nenndorf wächst, blüht und gedeiht“

    Neujahrsansprachen stellen Zukunftsaufgaben für Rat, Stadt und Bürger in den Mittelpunkt

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    Ein großer Kreis von Personen folgte der Einladung in die Wandelhalle zum Neujahrsempfang der Stadt Bad Nenndorf. Nach der langen Zeit des Abstands durch die Corona-Pandemie freute sich Bürgermeisterin Marlies Matthias gemeinsam mit den Gästen über das Zusammenkommen und die Möglichkeit zahlreicher Gespräche und des Austausches zu Beginn des neuen Jahres. Für vielfältigen Gesprächsstoff sorgten vor allem die engagierten Ansprachen der Bürgermeisterin, des Stadtdirektors Mike Schmidt und vom Landrat Jörg Farr. Bürgermeisterin Matthias würdigte in ihrer Neujahrsansprache insbesondere das vielfältige Engagement der Vereine, der Ehrenamtlichen, der Politiker und der Feuerwehr, "die alle auf ihre Weise wichtige Arbeit für die Menschen und die Stadt geleistet haben". Bad Nenndorf sei eine Kur- und Kulturstadt, die 2026 mit der Landesgartenschau eine besondere Großveranstaltung durchführen werde, auf die man sich freuen kann und die für das Staatsbad große Bedeutung habe. Das Museum habe seinen Platz in der Bevölkerung gefunden und es werde immer bekannter und beliebter. Sie hob außerdem die Entwicklung der Innenstadt hervor, insbesondere die Fertigstellung des Kurhauses und des Baubetriebshofes. Die Wohnraumentwicklung werde auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen, so Matthias. Dies könne zu einer Verdichtung auch im Verkehr führen. Mit Blick unter anderem auf das kommunale Baugebiet Ost stellte die Bürgermeisterin fest: "Bad Nenndorf wächst, blüht und gedeiht". Einen nicht zu kleinen Anteil an der Anziehungskraft der Stadt hätten die Gewerbetreibenden und das Engagement der Interessengemeinschaft Bad Nenndorf (IGBM).
    Mike Schmidt stellte als Stadtdirektor klar, dass es in diesem Jahr keine Grundsteuererhöhung geben soll, "auch wenn wir einen stark defizitären Haushalt haben". Diese Entscheidung falle allen Beteiligten nicht leicht, aber angesichts der gestiegenen finanziellen Belastungen jedes Einzelnen sei diese Erhörung nicht vertretbar. Ganz besonderen Dank sprach er gegenüber dem Stadtkämmerer Frank Behrens aus, der wiederholt erfolgreich "auf das Geld der Stadt in vorbildlicher Weise aufpasst". Zu den gewichtigen Zukunftsaufgaben der Stadt gehörten weiterhin vorrangig die Fragen der Kinderbetreuung in Kindergärten und die Förderung in und mit den Schulen. Auch hier habe man im Sinne der Betroffenen gehandelt und sich für den Neubau einer Grundschule in Bad Nenndorf entschieden, der die bisherigen Schulräume der Berlin Schule ablösen soll. "Einem Neubau, der 25 bis 30 Millionen Euro kosten wird", so Schmidt. "Denn, wenn wir mehr Kinder in den Kindergärten haben, dann bekommen wir auch mehr Kinder in den Schulen. Und die sollen Räume vorfinden, in denen sie gut lernen können." Daher habe man sich auch entschieden und mit entsprechenden Investitionen dafür eingesetzt, alles zu unternehmen, um die CJD Schule Schlaffhorst-Andersen, die einzige Berufsfachschule für Atem-, Sprech- und Stimmlehrerinnen und -lehrer in Deutschland, am Standort Bad Nenndorf zu behalten. Vorbildlich sei auch die Feuerwehrzusammenlegung von zehn auf vier Wehren. Ein Vorgehen, dass bundesweit in den Medien Aufmerksamkeit und positive Resonanz erhalte. Ein großes Engagement gelte auch der Tourismusförderung an, in und um den Deister, so Schmidt weiter. Er werde alles dafür tun, um mit den Nachbargemeinden gemeinsam einen "Dachverband für den Tourismus im Deister zu bilden". Besonders engagiert fügte er hinzu und widersprach deutlich anders lautenden Aussagen: "Und hierbei geht es nicht nur um das Mountain-Biking, sondern um eine qualifizierte Ordnung für einen Gesamttourismus im Deister."
    Landrat Farr widmete seine Ansprache besonders der Aufgabenbeschreibung des Landkreises Schaumburg im Zusammenhang mit der auch in Zukunft zu erwartenden Geflüchteten aus der Ukraine. Weiterhin werde nach privaten Unterkünften gesucht, so Farr. Bisher konnten 360 Wohnungen zusätzlich zu den fünf Gemeinschaftsunterkünften für jeweils vierzig Personen genutzt werden. Er erinnerte daran, dass nicht nur Menschen aus der Ukraine, sondern beispielsweise auch aus Afghanistan, Syrien und Iran in den Landkreis Schaumburg kommen. "Wir haben bisher vermeiden können, auf Sporthallen für die Unterbringung zurückzugreifen, um nicht den Sportunterricht der Schulen und das Sportgeschehen der Vereine zu behindern." Der Landrat kündigte an, dass in einer ehemaligen Klinik an der Haster Straße gemeinsam mit dem ASB eine größere Gemeinschaftsunterkunft eingerichtet wird. Perspektivisch formuliert sagte er: "Von den Geflüchteten wollen 37 Prozent dauerhaft oder zumindest sehr lange in Deutschland bleiben."

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