In Zeiten ausgelegter Giftködern aktueller denn je | Schaumburger Wochenblatt

Die Schlagzeilen bieten immer wieder Anlass zur großer Besorgnis bei Hundehaltern und zu viel Wut und Entsetzen: Giftköder ausgelegt – Hund entkommt so gerade noch Vergiftung – Hackbällchen mit Glassplitter! Da bot es sich für den HSV Exten an, einen Lehrgang „Erste Hilfe am Hund – Richtiges Verhalten bei Notsituationen“ anzubieten. Beim Hundesportverein weiß man: Ein Notfall kann jeden Hundebesitzer jederzeit treffen. Doch was ist dann zu tun?

Johanniter aus Bielefeld unterrichten

Der Verein stellte eine Verbindung zu den Johannitern in Bielefeld her, wo sich Gabi vor Jahren zusätzlich als Referentin für Erste Hilfe-Kurse am Hund ausbilden ließ. Und so fand jetzt der erste Kurs am Hund beim HSV Exten statt, für die die Plätze vorrangig an die eigenen Ausbilder des Vereins vergeben wurden, ergänzt durch vier Trainingsteilnehmer. Die Trainingsinhalte wurden sowohl theoretisch wie praktisch unterrichtet und die Teilnehmern konnten lernen, wie man richtig reagiert im Notfall, wie man eine Maulschlinge und Verbände als Sofortmaßnahmen anlegt, was man bei Verletzungen des Ohres, des Auges, der Schnauze macht oder wie man Vitalfunktionen beim Hund feststellen kann.

Was tun bei vergifteten Lebensmitteln

Wie erkenne ich einen Schock und natürlich auch das große Thema „Erkennen und Verhalten bei giftigen Lebensmitteln und Pflanzen“ stand auf der Tagesordnung. Aber auch kleinere Notfälle wie Erbrechen und Durchfall wurden besprochen. Hingewiesen wurde auch auf das Erkennen einer Magendrehung, welche bei nicht schneller Behandlung zum qualvollen Tod des Hundes führen kann. Die Moderatorin erklärte und erläuterte während des gesamten Kurses sämtliche Maßnahmen und das Fazit der Teilnehmer war eindeutig: „Richtig klasse und wirklich hilfreich war der Kurs!“ Nach Absprache durfte auch der eigene Hund zum Kurs mitgebracht werden. Sieben Hunde waren vor Ort und ließen sich unter anderem problemlos Verbände wie einen Druckverband anlegen. Es wurde aber auch gezeigt, wie man einen Verband anlegt, wenn der Hund beispielsweise in einen Nagel getreten ist und dieser noch senkrecht in der Pfote sitzt! Hatte jemand keinen Hund dabei, dann wurde an Dummys geübt. An den Dummys wurde auch demonstrieren, wie die zuvor erklärte Herzdruckmassage und die Beatmung bei den Hunden funktioniert. Auch das einmalige „Schlagen“ auf das Herz wurde trainiert für den Fall, dass der Hund einen Herzstillstand hat. Hier zeigte sich, welche Überwindung es die Teilnehmer doch kostete, diesen Schlag auf einen Dummy vorzunehmen. Aufgrund der hohen Nachfrage findet der nächste 1. Hilfe-Kurs am Hund bereits am 3. März statt, welcher allerdings schon wieder komplett ausgebucht ist. „Wir werden diese Kurse aber noch öfter anbieten, da aus unserer Sicht ein solcher Kurs wichtig für jeden Hundehalter ist“, versprach Claudia Wallenstein-Winter als Pressewartin des Hundesportverein Exten e.V.