160 Jahre alt ist die Schwerpunktwehr der Stadt Rinteln und Ortsbrandmeister Sebastian Westphal konnte auf der Jahreshauptversammlung von 319 Alarmierungen berichten, quer durch die gesamte Bandbreite der Feuerwehrarbeit: „Dabei habe ich das Hochwasser in der Weihnachtszeit nur als einen Einsatz gewertet!“ Und hier sei die Feuerwehr selbst mit ihrem Feuerwehrhaus nur knapp an einer Katastrophe vorbeigeschrammt, denn das Wasser stand den Ehrenamtlichen buchstäblich schon auf dem Hof: „Nur durch den beherzten Einsatz des THW Detmold konnte uns der Hintern gerettet werden!“ Nicht auszudenken, so der Ortsbrandmeister, was im Falle eines Wassereinbruchs in das Feuerwehrhaus hätte passieren können. Er forderte, dass die Stadt Schutzmaßnahmen für das Feuerwehrhaus für kommende Hochwasserlagen trifft. Denkbar ist da lediglich eine Eindeichung. Dankbar sei er für die große Unterstützung durch Katastrophenschutzfahrzeuge aus dem Land Niedersachsen und stolz auf die hohe Motivation besonders auch der jungen Kameraden: „Da war an Weihnachten feiern nicht zu denken!“

Es mangelt an Umkleiden

Mit 80 Aktiven konnte die Schwerpunktwehr Rinteln ein Plus im letzten Jahr verzeichnen. Doch so viele Aktive bedeute auch viel Platzbedarf für Umkleiden und Schränke. Westphal forderte daher die Stadt Rinteln auf: „Stellen sie schnell das Lager- und Logistikzentrum fertig!“ Und dem Nachwuchs geht auch nicht die Puste aus, denn in der Kinder- und Jugendfeuerwehr sind mehr als 30 Aktive, wie Stephanie Stasitzek von der Kinderfeuerwehr „Glühwürmer“ berichtete und Benjamin Hundrieser von der Jugendfeuerwehr. Drei Jugendfeuerwehraktive werden in diesem Jahr an die aktive Wehr abgegeben. Hundrieser wurde im Anschluss von Ortsbrandmeister Sebastian Westphal aus seinem Amt verabschiedet, da er seinen Lebensmittelpunkt verlegt.

Hochwassertourismus nervt gewaltig

Stellvertretend für die Bürgermeisterin überbrachte Astrid Teigeler-Tegtmeier den Dank von Rat und Verwaltung an die Feuerwehr; und sie stellte für sich nach den Berichten fest: „Wow, was für eine tolle Truppe!“ Ihr Versprechen: „Die Erkenntnisse aus dem letzten Hochwasser werden in den Hochwasserschutzplan der Stadt einfließen!“ Stadtbrandmeister Tim Schinz nervte in Sachen Hochwasser besonders der ausgeprägte Tourismus, um sich das Wasser anzuschauen. Er dankte der Polizei für ihre Sperrmaßnahmen, die den Feuerwehrleuten die Arbeit erleichterten.

Was für ein Wort: „Sandsackfüllmaschine!“

Kreisbrandmeister Klaus-Peter Grote freute sich, dass die neue Sandsackfüllmaschine des Landkreises Schaumburg gut funktioniere: „Aber was für ein umständliches Wort das ist?!“ In seinem Verantwortungsbereich sei ihm um die Zukunft der Wehren nicht bange, denn mehr als 2.000 Mitglieder seien in Kinder- und Jugendfeuerwehren aktiv und sicherten so den Nachwuchs. Doch auch Sorgenfalten machten sich bei ihm breit, denn die Ausbildung der Feuerwehrleute in der NLBK habe noch Luft nach oben und zudem sei die Truppführerausbildung mittlerweile auf Kreisebene verlegt worden. Ein klares No-Go seien für ihn Angriffe auf Einsatzkräfte, wie zuletzt in Rniteln bei einer Straßensperrung wegen eines brennenden Autos auf der Bahnhofstraße.

Ehrungen und Beförderungen

Mit Jannes Blaue, Colin Bork, Adrienne Bronner, Lena-Marie Görling, Fabian Lejczyk, Tobias Moschüring, David Savnik und Philip Siebold konnten Anwärter verpflichtet werden. Sie sind die junge Zukunft der Wehr. Feuerwehrmänner/-frauen wurden Mike Hubmann, Gerrit Kneidl, Daniel Fritz und Kevin Jahn. Zum Hauptfeuerwehrmann wurde Jan-Lucas Spieker befördert. Silke Weers wurde Erste Hauptfeuerwehrfrau. Zum Löschmeister wurde Benjamin Pätzolt befördert. Den Sprung vom Löschmeister zum Oberlöschmeister machten Sasch Schäfsmeier-Fischer, Marten Danger, Hendrik Leibig, Frank Tiebe und Ingo Frommelt. Ortsbrandmeister Sebastian Westphal wurde zum Oberbrandmeister befördert. Für 25 Jahre im Feuerlöschwesen ehrte die Wehr Tom Kubatzki, Sascha Schäfsmeier-Fischer und Nico Tegtmeier. Bereits 40 Jahre aktiv sind Ulrike Bödeker und Thomas Blaue.