Klaus-Dieter Budde hatte die Diskussionen vorausgesehen, hatte Rintelns Stadtjurist Dr. Joachim Steinbeck zur Unterstützung in Rechtsfragen eingeladen und bereits zu Beginn der Veranstaltung die Erfolge des DGH-Vereins aufgezeigt. Trotz der Kritik hatten er und der Vorstand allerdings auch angekündigt, sich wieder zur Wahl zu stellen. Wie tief das Misstrauen und die Spaltung im Verein und bei den Mitgliedern ist, zeigte jedoch auch schon der Punkt „Entlastung des Vorstandes”. Eigentlich ist bei Jahreshauptversammlungen hier Einstimmigkeit eine Selbstverständlichkeit, in Goldbeck gab es eine Gegenstimme und elf Enthaltungen. Noch deutlicher als Rolf wurde Dieter Menke. Die Kneipe im DGH sei nach gutem Start eine Nullnummer geworden, der Vorstand male die Situation des Vereins „rosarot” und die Goldbecker Vereine, die durch ihre Mietzahlungen das DGH am Leben halten, hätten kein Mitspracherecht im Verein: „Sind wir nur Kühe, die gemolken werden?” Menke forderte den Vorstand auf, sich wieder mit den Vereinen im Dorf zusammen zu setzen und die Aktivitäten im Haus zu überarbeiten: „Eine Neuausrichtung kann nur über Jugendförderung laufen”, so Menke. Und es schwebte auch eine diffuse Drohung im Raum: „Entweder es ändert sich etwas, oder die Vereine müssen sich fragen, wo sie künftig bei Versammlungen hingehen!” Menkes Antrag auf zwei Satzungsänderungen wurden dann allerdings nicht beraten, da der Vorstand die entsprechende Mail nach eigenen Angaben im Vorfeld nicht erhalten hatte. Menke hatte gefordert, als Beisitzer Abgesandte der Goldbecker Vereine mit aufzunehmen und den Investitions- und Wirtschaftsplan künftig von der Mitgliederversammlung absegnen zu lassen und damit den Mitgliedern mehr Mitspracherecht einzuräumen. Deeskalation betrieb dann Dr. Joachim Steinbeck. Es sei wichtig, alle im Ort für die weitere Erfolgsgeschichte „Dorfgemeinschaftshaus” mitzunehmen, doch Vorsitzender Klaus-Dieter Budde befürchtete, dass Beisitzer aus anderen Vereinen letztlich nicht „uneigennützig” im DGH-Verein agieren könnten: „Den Vorwurf, ich führe den Verein nach Gutsherrenart, weise ich entschieden zurück!” Den Antrag aus den Reihen der Mitglieder, die Wahl auf eine nächste Mitgliederversammlung zu verschieben, folgte die Mehrheit der Versammlung nicht. Budde wurde mit sieben Gegenstimmen und sein Stellvertreter Michael Middendorf mit 14 Gegenstimmen wieder gewählt. Dr. Joachim Steinbeck mahnte zum Schluss noch einmal ausdrücklich: „Halten Sie im Dorf zusammen; wir wollen hier heute Abend keine Verlierer haben!”Foto: ste